Beschreibung
Georg Trakl: Sebastian im Traum, 88 Seiten, 4,- (l23) – Nachdruck der Ausgabe von 1914 – Trakls eigene Untergangsangst wurde zur Ankündigung des Untergangs einer Epoche. Es war einmal in Europa ein Vielvölkerreich, das so alt war, daß die Menschen sich dessen Ende nicht vorstellen konnten. Aber sie fühlten sein Ende in dem neuerdings von Nationen und Industrialisierung geprägten Europa kommen: das Ende des Habsburger Reiches. Trakl gab dem Gefühl Ausdruck, er beschrieb den Verfall alter Gewißheiten, er schrieb in Bildern und Chiffren vom Untergang, vom jenseitigen Paradies ohne Hoffnung, vom Herbst des Einsamen, von Melancholie und Trauer. – Lyrik ist Dichtung im eigentlichen Sinne, sie verdichtet weitläufige Zusammenhänge und komplexe Ideen. Die Art seiner Lyrik nannte Trakl „meine bildhafte Manier, die in vier Strophenzeilen vier einzelne Bildteile zu einem einzigen Eindruck zusammenschmiedet“.