Beschreibung
Das
Elend der Studenten und der Beginn einer Epoche
Herausgegeben von der situationistischen Internationale und der
Projektgruppe Gegengesellschaft. Düsseldorf 1970. Heft mit 37
Seiten DIN A 5 Umweltpapier, mit 6 Schwarz- Weiß-
Abbildungen/ Photos.
„Das Elend der Studenten“ löste 1966 den
Skandal von Straßburg aus und löst sich heute in
einem Skandal auf, der den Beginn einer Epoche einleitet. Die Schrift
ist gleichzeitig Anklage und Aufruf an die Studenten, sich von ihren
ideologischen Scheuklappen zu befreien und den revolutionären
Kampf in den Köpfen zu beginnen, um ihn auf die
Straße tragen zu können. Hier stellt sich auch die
Frage, ob es politische Freiheit innerhalb akademischer Strukturen
überhaupt geben kann. Eine doch sicherlich IMMER sehr aktuelle
Frage…
Inhalt: Die
Schmach durch ihre Veröffentlichung noch schmachvoller machen.
— Es genügt nicht, dass der Gedanke zur Verwirklichung
drängt, die Wirklichkeit muss sich selbst zum Gedanken
drängen. — Gegen die Hierarchie und Diktatur von Wirtschaft
und Staat. — Endlich die Situation schaffen, die jede Umkehr
unmöglich macht. — Der Beginn einer Epoche. —
Vorschläge an alle Zivilisierten zur generalisierten
Selbstverwaltung. — Und die der Lust angelegten Zügel erregen
die Lust, zügellos zu leben. — Die Zeit drängt. Wir
müssen und trennen. Zurück zur Langeweile, zum
Leerlauf, in den Schoß der Lügen und Familien, zur
Arbeit.
Auszug:
„Wie ein stoischer Sklave glaubt sich der Student umso
freier, je mehr ihn die Ketten der Autorität zu Boden ziehen.
Genau wie seine neue Familie, die Universität, hält
er sich für das gesellschaftliche Wesen mit
größter „Autonomie“,
während er doch gleichzeitig und unmittelbar von den zwei
mächtigsten Autoritätssystemen abhängt: der
Familie und dem Staat. Nach der Logik des angepassten Kindes nimmt er
an allen Werten und Mystifikationen des Systems teil. Was einst den
Lohnabhängigen aufgezwungene Illusionen waren, sind heute von
der Masse unterer Führungskräfte getragene,
verinnerlichte Ideologien.“