Brückner: Die Mescalero-Affäre (w13)

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Beschreibung

Peter Brückner: Die Mescalero – Affäre. Ein Lehrstück für Aufklärung und politische Kultur.
Broschüre mit 80 Seiten, DIN A 5 auf Umweltpapier, Internationalismus Verlag.
Diese von Professor Peter Brückner herausgegeben Broschüre, die auch Ausdruck seiner Weigerung ist, eine „Loyalitätserklärung“ zu
unterzeichnen, um sich vom Vorwurf des „Sympathisantentums“ mit der RAF zu entledigen, kostete Brückner die Professur. Seiner, so ein Sprecher des Ministeriums, „feindselige Einstellung gegenüber unserem Staat“, habe er auf wiederholte Weise Ausdruck verliehen. Am 25.04.1977 erschien in der Zeitung des Asta ein Beitrag „Bubak – ein Nachruf“, der den Mord an Generalbundesanwalt Bubak kommentierte, der am 07.04. 1977 vom Kommando „Ulrike Meinhof“ (RAF) in Karlsruhe erschossen worden war. Ein Student der Göttinger „Mescalero“- Gruppe kritisierte und verurteilte die Liquidierungsstrategie der RAF, gab aber seine erste Reaktion (die der „klammheimlichen Freude“) wieder und erklärte sie aus den bundesrepublikanischen Zuständen.  Grob verkürzt und auf das klammheimliche Gefühl sinnverzerrend reduziert, hetzten der RCDS und die konservative Presse gegen den Autor. Den Vorwurf der Sympathisantenschaft mit den Aktionen der RAF weitete sich zu einem Generalverdacht gegen nicht- konservative und libertäre Studenten und Professoren aus. Schließlich gipfelte die Verzerrung in der Forderung, den „Sumpf trockenzulegen“ und mit den „Sympathisanten des Terrors“ abzurechnen. Kurz vor Pfingsten 1977 wurde dann in einer Polizeiaktion der notstandsgesetzlerischen Gier nachgegeben: das Asta- Gebäude, der Buchladen Rote Straße, das Büro des kommunistischen Bundes Westdeutschland und zwei Druckereien wurden untersucht und Zeitungen, Notizen, Tagebücher und Flugblätter beschlagnahmt. Die Solidaritätsbekundungen vieler deutscher Asten, Fachschaften und Studenten, sowie der von 43 Professoren, 4 Anwälten und einem akademischen Rat zur öffentlichen Diskussion gestellte Bubak- Nachruf führten schließlich dazu, über 20 % der deutschen Studenten als „Sympathisanten des Terrors“ zu kriminalisieren. Die Anklagen sprachen von „Volksverhetzung“ und der „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“, der Staat erhob Anklage.

INHALT: * Die Ereignisse: Was ist ein Ereignis? * Um der Machtfrage willen (o Gott9! Analyse des Artikels „Bubak- ein Nachruf“….. So werden die Leser in den ersten Maiwochen informiert …. Urteil des Jugendschöffengerichts Düsseldorf * Wie entsteht ein böses Objekt? … Eine Stimme der Vernunft … Briefwechsel C. Offe – P. Glotz … Anmerkungen zum Brief des Senators an C. Offe * Distanzieren Sie sich oder gehen Sie! (Schlagzeile in: Die Welt vom 09.07.1977) … Warum habe ich mich entschlossen „Bubak- ein Nachruf“ mit herauszugeben? … Moralische und politische Isolierung: Noch einmal P. glotz * Aktive Aufklärung in Niedersachsen * Anmerkungen