Auf dieser Seite möchten wir Euch nach und nach verschiedene Projekte und Lebensgemeinschaften politisch bzw. ökologisch engagierter Menschen vorstellen.
Natürlich gibt es zahlreiche gute und unterstützenswerte Projekte, Vereine und Kommunen und noch mehr Netzseiten, auf denen diese vorgestellt werden, und etliche Gruppen präsentieren sich auch selbst im Internet. Uns geht es hier nicht darum, einen möglichst großen Überblick zu geben oder Gewichtungen vorzunehmen, sondern wir stellen Euch einfach ein paar schöne Initiativen vor, mit denen der Verlag oder mit denen wir persönlich in Verbindung stehen. Immer, wenn etwas Zeit im Verlag ist, laden wir wieder ein neues Projekt hoch- schaut einfach immer mal wieder rein, ob jemand dazugekommen ist. Außerdem lohnt es, einen Blick auf unsere Autoren- und die Ladenseite zu werfen, denn auch dort gibt es einige schöne (Ein- und mehr Personen-) Projekte zu entdecken.
Hier wohnt jetzt Martin (ehemals Burg Lutter) mit seinem Hönkeldruck. Die Kommune Uthlede sucht noch Mitbewohner, Besucher sind willkommen!
Die Regenbogenschmiede
Eine kleine Gruppe von Menschen aus dem Hunsrück möchte mit ihrem Projekt „Modelle einer zukunftsfähigen Lebenskultur“ entwickeln. Die Wohn- und Projektteilnehmer bauen in ihrem Selbstversorgergarten alte Kulturpflanzen an, deren Saatgut sie vermehren und auf Märkten zusammen mit ihren selbstgesammelten Wildkräutertees verkaufen. Die Regenbogenschmieder beschäftigen sich mit alten (Kunst-)Handwerkstechniken wie Glaskunst, Spinnen, Weben, Töpfern, Lehmbau und Tischlerei. Gedichtvorträge, Märchenlesestunden und gemeinsames Musizieren sollen den achtsamen Umgang miteinander fördern. Sabine und Matthias machen unter anderem Stände bei der Kulturellen Landpartie im Wendland und verkaufen neben den Erzeugnissen aus der Regenbogenschmiede auch Bücher vom Packpapier Verlag. Regenbogenschmiede * Hunolstein 72 * 54497 Morbach
Die Hofgemeinschaft „Kranich e.V.“ (Kreativ Räume Alternativ Nutzen In Chüden)
In Groß Chüden, dort, wo sich das heutige Hof- und Wohnprojekt Kranich e.V. befindet, wurde in den 1990ern der Grundstein für das spätere Ökodorf Sieben Linden gelegt. Im Jahr 2000 entschlossen sich die Bewohner des damaligen Projektzentrums in Groß Chüden, aus dem Ökodorf auszusteigen. Im Jahr 2009 kauften die Hofbewohner, die sich inzwischen zum Verein „Kranich e.V.“ zusammengeschlossen hatten, ihr Hofgelände, um es vor Bauspekulation zu schützen und ihren Traum von einem umwelt- und menschenfreundlichen „Patchwork der alternativen Vielfalt“ weiterzuentwicklen. In der Hofgemeinschaft in Groß Chüden wohnen meistens zwischen 15 und 20 Kinder und Erwachsene, die größtenteils in Kleinfamilien zusammenleben. Außer dem monatlichen Plenum gibt es kein festes Regelwerk, das die Beziehungen untereinander organisiert; die Mitglieder vertrauen der kreativen Freiwilligkeit und Kooperationsbereitschaft des jeweils anderen. Respekt und Sympathie ersetzen seit vielen Jahren konventionelle und auf Nützlichkeit ausgerichtete Umgangsformen. Der Gemeinschaftshof in Groß Chüden beherbergt ein Tagungshaus (die bunte vier), einen Buchladen- und Versand (BücherWinkeL), eine Filzwerkstatt (filzefanz), eine Food-Coop (EVG Immersatt e.V.) und eine Reitschule (mit therapeutischem Schwerpunkt). Es gibt Gemeinschaftsgärten (Gemüse, Obst, Permakultur), Hühner und Schafe. Kranich e.V. unterstützt außerdem Menschen bei der Gemeinschaftssuche in der Altmark und pflegt und vermittelt Kontakte zu diversen Wohn- und Arbeitsprojekten, dem Ökodorf Poppau, Artabana-Solidargemeinschaften, den Freien Schulen in Depekolk und Salzwedel und zu Projekten im Wendland. Lose Vernetzungen gibt es zudem zur deutschen und weltweiten Gemeinschaftsszene und zur Transition Town-Bewegung. Kontakt zu den Kranichen könnt Ihr hier aufnehmen: Kranich e.V. * Pretzierer Str.25 * 29410 Salzwedel OT Groß Chüden * Tel.: 03901-82949 * kranichueden(ätt)web.de
Das Ökodorf Sieben Linden…
… ist eine genossenschaftlich verwaltete Großkommune in Poppau (Sachsen-Anhalt), in der momentan 140 Erwachsene und Kinder leben. Gegründet wurde das Siedlungsprojekt in den späten 1980er Jahren; seitdem wächst es langsam und stetig und soll einmal 300 Menschen ein basisdemokratisches, ökologisches und generationenübergreifendes Zuhause bieten. Das Ökodorf ist bewußt dezentral angelegt; Entscheidungen werden im Konsens getroffen, wobei nicht alle Bewohner an allen Entscheidungsprozessen teilnehmen, sondern primär diejenigen, die für ein geplantes Projekt die zukünftige Verantwortung tragen oder die direkt von einer Entscheidung betroffen sind. Natürlich gibt es auch Themen, die alle Bewohner etwas angehen, denn über die Genossenschaft ist jeder Miteigentümer des Ökodorfes und kann und soll mitbestimmen, wie das Dorf sich insgesamt entwickeln, z.B. wie schnell es wachsen soll. Das Ziel von Sieben Linden ist nicht nur die weitgehende Selbstversorgung mit Nahrung, sondern auch mit Energie, Baustoffen, Betreuung und Bildung. Das bedeutet nicht, daß das Dorf sich „autark“ nach außen abschottet, im Gegenteil: der kreative und ökonomische Austausch mit der Region und mit anderen Kommunen des „Global Ecovillage Networks“ ist ein wichtiger Teil des Versuchs, heutigen und zukünftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Da die Bewohner von Sieben Linden ganz unterschiedliche Lebensstile und Lebensziele haben, entwickelten sich über die Jahre eine große Anzahl von Wohn,- Wirtschafts- und Kulturformen, die hier nicht alle vorgestellt werden können. Ein Blick auf die umfangreiche Internetseite des Dorfes kann Euch einen guten Überblick verschaffen- vielleicht habt Ihr danach Lust, mal an einem der vielen Seminare in Sieben Linden teilzunehmen und wer weiß- vielleicht gefällt es Euch dort so gut, daß Ihr bleiben möchtet. www.siebenlinden.de
Glücksacker und Grüne Kirche in Jeggen
….ist ein 2017 gestarteter Versuch, auf dem Acker und in den Treibhäusern des ehemaligen Biolandhofs Jeggen mit mehreren Menschen aus dem Landkreis und den Städten Osnabrück und Melle zu gärtnern, zu kochen, sich auszutauschen und dem blinden (und blindwütigen) Konsum ein stückweit zu entkommen. Wir werden sehen, was wir draus machen und wie es in den nächsten Monaten (und Jahren?) weitergeht. Bisher: glückselige Arbeit, feierabendliche Schlemmerei und immer weniger Einkäufe! 🙂
Rettet den Regenwald e.V.
Den Verein Rettet den Regenwald gibt es seit Mitte der 1980er Jahre. Er setzt sich für den Schutz der Regenwälder, die Erhaltung der Artenvielfalt und für Indigene und Kleinbauern ein. Rettet den Regenwald arbeitet weltweit mit Betroffenen und Aktivisten zusammen und unterstützt sie durch Spenden, Unterschriften, Mithilfe vor Ort und durch die Publizierung von Mißständen. Seit 2010 unterstützen wir die Vereinsarbeit, indem wir den Regenwaldreport verteilen, ihn den Buchsendungen unserer Leser beilegen, Infoflyer und Unterschriftenlisten drucken und verbreiten und auf Demos und Festivals, auf denen wir Büchertische machen, einen Infostand für Rettet den Regenwald aufbauen. Den Gewinn aus dem Verkauf des Buttons „Palmöl? Nein Danke!“ geben wir an den Verein weiter- kauft doch mal einen 😉 Wenn Ihr den Regenwaldreport verteilen, Unterschriften geben und sammeln, für den Regenwaldankauf spenden oder Euch über die Situation der Urwälder informieren möchtet, dann meldet Euch bei: Rettet den Regenwald e.V. * Jupiterweg 15 * 22391 Hamburg * Tel.: 040-4103804 * www.regenwald.org * info(at)regenwald.org Untenstehend findet Ihr 3 pdf- Downloads zum Palmöl, dem Regenwaldkiller! Und wenn Ihr schon beim Runterladen seid, dann schickt die Dateien doch auch gleich an Eure Freunde und Bekannten weiter.
Palmzucker und Palmöl
Infoblatt Palmöl
Infoblatt Lufthansa
LEBENDIGE VERGANGENHEIT:
Es gibt natürlich auch etliche gute Projekte, die sich aufgelöst haben oder deren Gründer inzwischen gestorben sind – und die dennoch weiterwirken:
WILLY & FRIEDA ACKERMANN
Weil Hermann Hesse den Vagabunden Willy nach tagelanger Pilgerreise an der Haustür abwies, waren Willys eigene Türen später immer offen. Genauer: das Tor, das er jedem seiner Besucher mit unnachahmlichem Pathos vorstellte, das Tor zur TAT. Über Willys Vagabundenjahre und über die Jahre mit Frieda auf dem gemeinsamen Selbstversorgerhof werden wir Euch bald ausführlicher berichten…
LICHTHEIMAT KOMMUNE
(PARVATEE & SARASVATEE & SHANKARA & ANANDA
& andere…)
Die Lichtheimat-Gemeinschaft existierte von 1977 bis zum Ende der 1980er Jahre. Gegründet wurde der Lichtheimatverein von Shankara (Hubert) und Parvatee (Brigitta), die (ganz im Geist der Hippiezeit) eine ökologisch nachhaltige, spirituelle Selbstversorger- Kommune aufbauen wollten. Zunächst in Österreich, später in der Toscana lebten immer zwischen 5 und 12 Menschen auf gemeinsam umgebauten Höfen zwischen Selbstversorger-Garten, Ziegen, Schafen und Kühen. Anfang der 1980er Jahre begannen die Kommunemitglieder, ihr Wissen zusammenzutragen und es in handgeschriebenen und illustrierten Büchern für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Die große Nachfrage nach Anleitungen zur Selbstversorgung machte es nötig, einen kleinen Verlag zu gründen, was Shankaras Bruder Klaus übernahm. Lange Zeit versuchte er, die Verlagsgeschäfte von Österreich aus am Leben zu erhalten, während die Kommune zunehmend mit zwischenmenschlichen und finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Nachdem man den ersten Kommunehof in Österreich aufgegeben hatte, begann eine Odyssee durch die Toscana, die die verbliebenen und bisweilen auch neuen Mitglieder von Pescia nach Palaia, weiter nach Riparbella und zurück nach Pescia, dann nach Dicomano und schließlich in die Geburtsstadt Leonardos, nach Vinci führte- wo sie sich auflöste. Klaus schaffte es trotz aller Bemühungen nicht, den Verlag, der auch „Altschulden“ der Kommune übernommen hatte, fortzuführen und übergab die Verlagsrechte an den Packpapier Verlag, mit dem die Kommune durch einen regen Bücheraustausch seit Jahren in Kontakt stand. Das damalige Gründungsmitglied Parvatee arbeitet heute als Olivenbäuerin auf einem Hof in der Toscana- sie hat nach dem Ende der Gemeinschaft bei uns ein Buch über Olivenöl (Anbau und Verarbeitung) veröffentlicht. Es gab in den 1970ern und 1980ern sehr viele Hippieprojekte wie das der Lichtheimat- durchgehalten haben die wenigsten und die meisten Kommunen sind heute in Vergessenheit geraten. „Wozu also das Ganze?“ mag der skeptische Zeitgenosse fragen und auch Klaus befand in den 1990ern, daß die Erlebnisse der Lichtheimatkommune nur eine „ganz nette Geschichte“ wären- hätten ihre Mitglieder nicht ihre praktischen Erfahrungen schriftlich festgehalten. Heute stehen in fast allen Selbstversorgerkommunen Europas die Bücher der Lichtheimat, wie uns Kommune- Reisende immer wieder erzählen, und wir bekommen regelmäßig Bestellungen von Auswanderern, die sich die praktischen Anleitungen nach Griechenland, Spanien, Schweden, Ungarn, Lateinamerika und in viele andere Länder und Kontinente schicken lassen- der am weitesten entfernte Aussteiger meldete sich aus Borneo. Man kann Gemeinschaften nicht nur daran messen, wie lange sie ihr Experiment durchhalten, sondern auch daran, welchen Einfluß ihr Handeln auf andere Menschen jenseits des Projektes hat. Hier kann die Lichtheimatkommune als eine der wichtigsten Selbstversorger-Projekte im deutschen Sprachraum gelten.