Beschreibung
Vine Deloria jr.: Nur Stämme werden überleben, 6,-€
Indianische
Vorschläge für eine Radikalkur des wildgewordenen
Westens
Herausgegeben
von der Arbeitsgruppe Nordamerikanische Indianer, München.
1977, Trikont. 70 Seiten
Dieses grundlegende Werk hat nichts mit romantisch- verklärter
Spiritualität eines (aus westlichen Scheuklappenaugen
betrachtet) „Wilden“ zu tun- dafür sehr
viel mit Kultur, Geschichte, Politik und Ökologie- und einem
gut durchdachten anderen Gesellschaftsentwurf: Stämme,
Kommunen, Regionalismus – Delorias Überlegungen zielen auf die
Überwindung der Massengesellschaft. Heute aktueller
denn je! Und definitiv nicht nur für „Indianer-
Fans“ geeignet, sondern ebenso (und um so mehr) für
die politisch- ökologische, antikapitalistische und
libertäre Diskussion.
Vine
Deloria 1971: „Unsere Ideen werden stärker sein als
die euren. Wir werden das gesamte Wertesystem dieses Landes umkehren.
Es ist nicht wichtig, daß wir nur 500.000 Indianer sind…
wichtig ist, daß wir die bessere Lebensform haben. Wir haben
eine menschlichere Lebensphilosophie, und wir werden diesem Land
zeigen, wie man als Mensch handelt. Eines Tages wird dieses Land seine
Verfassung und seine Gesetze auf Menschen ausrichten, anstatt auf
Besitz.“
Klappentext: Vine
Deloria jr. war einer der ersten nichtangepassten Indianer mit
akademischer Ausbildung (Jurist), dessen Veröffentlichungen im
weißen wie im roten Amerika gleichermaßen Aufsehen
erregten. Sein Buch „Custer Died For Your Sins“
wurde zu einem Bestseller und markierte den Einsieg von Indianern in
die politische Minderheitendiskussion. Wichtiger als die breite
Anerkennung der liberalen Presse war dabei die Auslösefunktion
für ein neues indianisches Bewusstsein. Seit den Ereignissen
von Wounded Knee 1973 steht er, selber kein politischer Aktivist, den
Methoden und Zielen des American Indian Movement zunehmend positiv
gegenüber. Neben juristischer Hilfestellung bei zahlreichen
politischen Prozessen gilt sein spezielles Interesse den
verfassungsrechtlichen Aspekten und Konsequenzen, die sich für
die indianische Seite aus Vertragsabschlüssen mit der US-
Regierung ergeben, vor allem hinsichtlich einer
völkerrechtlichen Anerkennung existenter und
souveräner indianischer Nationen. In diesem Buch geht er
über die pure Konfrontation von indianischer Weltanschauung
und dem american way of life weit hinaus, indem er in der regionalen
Selbstorganisation von Stämmen und Kommunen die einzig
gangbare Alternaive innerhalb der derzeit zerfallenden
Industriegesellschaften sieht. Seine revolutionären Gedanken
– Gedanken zur Revolution – sind alle ausgerichtet
auf die Erhaltung des Lebens auf der Erde, der Lebensgrundlagen des
homo sapiens…
INHALT: *
Vorbemerkung der Herausgeber * Einleitung * Bildung von Stereotypen *
Macht, Souveränität und Freiheit * Kommunikations-
Barrieren * Materialien pro und contra Mashall McLuhan * Das Problem
mit dem Liberalismus * Stammesstrukturen * Der neue Individualismus *
Das künstliche Universum * Aus einem Interview mit Vine
Deloria jr. (1973)